Fack ju Göhte

Bora Dağtekin, Deutschland, 2013o

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Ein Ex-Sträfling schleust sich als Aushilfslehrer in eine deutsche Schule ein, um an die vergrabene Beute aus einem Raubüberfall heranzukommen. Natürlich teilt man dem Neuling die Problemklasse zu, wo sich sich seine fachliche und pädagogische Ahnungslosigkeit aber bestens bewähren. Nur eine beflissene Lehramts-Anwärterin hält ihn in jeder Beziehung auf Trab.

21 Millionen Deutsche und 760'000 Schweizer:innen sahen im Kino die die Pauker-Komödie Fack ju Göhte und ihre zwei Sequels und machten die Trilogie damit zu einem der grössten deutschen Blockbuster aller Zeiten. Beim Wiedersehen nach zwölf Jahren ist der erste Teil noch immer ein unbeschwerter Jux. Elias M'Barek als frisch entlassener Prolo-Knastbruder startet seine unfreiwillige Lehrerkarriere, weil die vergrabene Beute eines Raubüberfalls unter die neue Turnhalle eines Schulhauses geraten ist. Diese hirnrissige Prämisse setzt den Standard für alles, was folgt: keine Idee zu absurd, kein Gag zu derb, keine Pointe zu blöd. Der Ganove Zeki Müller ermogelt sich auf haarsträubender Weise einen Job als Aushilfslehrer an der besagten Schule und wird dabei von Katja Riemann als hemdsärmeliger Rektorin unbekümmert um alle Regeln gefördert, von Karoline Herfurth als streberhafter Junglehrerin ständig an alle Regeln erinnert. Zekis systematische Verletzung pädagogischer Grundsätze ist die komödiantische Triebfeder des Films: Prompt wird dem attraktiven Paradiesvogel in der Lehrerschaft die Problemklasse zugeteilt, und natürlich passt er dort perfekt hin, weil seine Schüler:innen genauso bildungsfern sind wie er. Dass er parallel am Tunnel zur Beute und an der Beziehung zur Junglehrerin bastelt, die ihn allmählich auch zivilisiert, gehört zum festen Inventar der Ganoven- und Liebeskomödie und wird mit der gleichen Lust am Nonsense variiert. Nur das Dauergeschwätz unter der Gürtellinie (Zeki kommt aus dem Rotlicht-Milieu) wirkt bisweilen bemühend. Doch natürlich passt auch das zum Prinzip von Fack ju Göhte zwei Stunden Auszeit vom pädagogischen und politischen Korrektheits-Furor unserer Zeit. Wer ist dafür nicht zu haben?

Andreas Furler

Das Erzählmuster bietet nichts Neues. Aber Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin und das Team hinter der allseits gelobten TV-Serie «Türkisch für Anfänger» holen aus der Debatte um Integration und bildungsferne Schichten wahrhaft zündende Pointen heraus. Dieser Filmklamauk hat viel Tempo und Witz und schaut trotz dreistesten Überzeichnungen feinfühlig auf die Eigenheiten von Einwanderern in Deutschland. Ein schamloses Vergnügen.

Pascal Blum

Galerieo

Neue Zürcher Zeitung, 14.01.2014
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Der Standard, 13.12.2013
© Alle Rechte vorbehalten Der Standard. Zur Verfügung gestellt von Der Standard Archiv
04.11.2015
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21.12.2013
© Alle Rechte vorbehalten Süddeutsche Zeitung. Zur Verfügung gestellt von Süddeutsche Zeitung Archiv
Berkeley University, 13.12.2013
© Alle Rechte vorbehalten Berkeley University. Zur Verfügung gestellt von Berkeley University Archiv
Featurette
picturesentertain / picturesentertain
de / 05.11.2013 / 5‘17‘‘

Filmdateno

Synchrontitel
Un prof pas comme les autres FR
Suck Me Shakespeer EN
Genre
Komödie
Länge
119 Min.
Originalsprache
Deutsch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.9/10
IMDB-User:
6.9 (33523)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen

Cast & Crewo

Elyas M’BarekZeki Müller
Karoline HerfurthLisi Schnabelstedt
Katja RiemannDirektorin Gudrun
MEHR>

Bonuso

iGefilmt
Featurette
picturesentertain, de , 5‘17‘‘
s
gGeschrieben
Besprechung Neue Zürcher Zeitung
Joachim Güntner
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Besprechung Der Standard
Bert Rebhandl
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Essay: "Fack ju Göhte" und "Honig im Kopf"
critic.de / Lukas Stern
s
Hintergrund: Die Erfolgsgeschichte von "Fack ju Göhte"
Süddeutsche Zeitung / Caspar Busse
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Besprechung Berkeley University
Jasmine Giang
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