Zarafa
Rémi Bezançon, Jean-Christophe Lie, Belgien, Frankreich, 2012o
Im Herzen Afrikas schliesst der junge Maki Freundschaft mit der Giraffe Zarafa. Doch dann wird Zarafa gefangen und soll dem französischen König geschenkt werden. Der kleine Maki will dies nicht zulassen und verspricht der Giraffenmutter, Zarafa zu ihr zurückzubringen. Mit dem Wüstenprinz Hassan und dem Luftschiffer Malaterre unternehmen Maki und Zarafa eine abenteuerliche Ballonreise über das Mittelmeer und die schneebedeckten Alpen bis nach Paris.
Eine Sternstunde des europäischen Animationsfilms für Kinder und Erwachsene: Während die Kleinen den Abenteuern des afrikanischen Wüstenjungen Maki folgen, der von einem französischen Sklavenhändler verschleppt, von einem stolzen Beduinen befreit und zusammen mit seiner kleinen Giraffe Zarafa mit auf die grosse Reise nach Europa genommen wird, bekommen die Grossen auch die historischen Bezüge mit: vom Kolonialismus über die Belagerung Alexandrias durch die Osmanen bis zur Arroganz der Pariser Aristokratie und Bourgeoisie um 1830. Die Animation ist aufwändig und, speziell bei den Landschaftsbildern, wunderbar stimmig, der französische Chefanimator Jean-Christophe Lie, der u.a. La tortue rouge mitprägte, bringt seine Erfahrung bei Disney dabei ebenso ein wie die prägnante Linienführung, die in der Tradition der französischen Comics steht.
Andreas FurlerEin Roadmovie, das 1826 von der afrikanischen Wüste über Mittelmeer und Alpen bis nach Paris führt: Auf wundersame Weise verbinden Rémi Bezançon und Jean-Christophe Lie die Realität von Kolonialisierung und Sklavenhandel mit den Märchen aus 1001 Nacht und setzen die große Tradition französischer Animationsfilme wie Les triplettes Belleville oder Kirikou et la sorcière fort.
Anke SterneborgThough the historical and political undercurrents are there for the taking for adult auds, including a rather unflattering view of the French ruling class, Bezancon and Lie never allow the politics to get in the way of their inventively told story [.] [...] While the gorgeous widescreen landscapes have a pencil-and-aquarelle quality, the characters themselves are literally rougher-edged, a clever reminder of the hand-drawn, sketchlike quality of traditional animation. [Excerpt]
Boyd van HoeijSur fond de récit initiatique, Zarafa, avec ses plans spectaculaires et sa musique orientalisante, louche du côté de Lawrence d'Arabie. Une réussite autant scénaristique que visuelle.
Jean-Pierre LacommeLa beauté des décors et des couleurs est à mettre au crédit de ce film, dont le récit, bien mené, est servi par une jolie galaxie de personnages.
Isabelle Regnier